Madrigalchor begeisterte mit zwei weiteren Chören und Sinfonieorchester am 30.11. in der Christkönig Kirche in Hemer und am 1.12. in der Werler Wallfahrtsbasilika.
Tochter Zion, freue dich. Wer versteht diese Botschaft heute noch? Aber wenn knapp 200 Musiker die Freudenbotschaft über die nahende Ankunft des Messias so überzeugend vortragen, ist es für alle Zuhörer ein beeindruckendes Bild, welches im wahrsten Sinne des Wortes Schule machen sollte.
Doch der Reihe nach: Wieder einmal hat sich der Madrigalchor Werl etwas Neues für sein traditionelles Adventskonzert einfallen lassen. Die Zusammenarbeit mit weiteren Chören wurde schon mehrfach erfolgreich praktiziert. Dieses Mal kam neben befreundeten Chören auch noch ein großes Sinfonieorchester mit über 70 Instrumentalisten hinzu. Die Martin-Luther Kantorei aus Hemer und der vokalpraktische Kurs des Woeste-Gymnasiums, ebenfalls aus Hemer, ergänzten die Sängerinnen und Sänger des Madrigalchors zu einem beeindruckenden Klangkörper, der die große Wallfahrtsbasilika klanglich problemlos füllte.
Das Orchester bestand ebenfalls aus Kindern der Hemeraner Schule. Der große Klang des Orchesters übertönte die Sänger aber keinesfalls, sondern glich sich den Stimmen eindrucksvoll an.
Neben klassischen Adventsliedern wie “Macht hoch die Tür” und “Tochter Zion” wurden den Zuhörern auch unbekanntere Lieder wie “Red Rose” von dem zeitgenössischen Komponisten Stefan Kalmer dargeboten. Neben dem Advent wurde das Thema “Frieden” in unterschiedlichen Facetten aufgeführt. So erklangen drei Stücke aus dem Oratorium “The Peacemakers” von Carl Jenkins, die alle Friedenstexte von berühmten Persönlichkeiten zitieren, sowie das berühmte “Verleih uns Frieden” von Felix Mendelssohn Bartholdy. Bei letzterem konnten Sänger und Orchester durch einen homogenen und warmen Klang überzeugen.
Generell war es für alle Zuhörer eine große Freude zu sehen, mit welcher Begeisterung und Überzeugung die Ausführenden generationsübergreifend musizierten – von 11 bis über 80 Jahre waren nahezu alle Altersklassen aktiv. Meike Pape und Jörg Segtrop hielten mit ihrem Dirigat die große Gruppe souverän zusammen.
Die beiden Werke “Look at the world” und “All things bright and beautiful” von dem populären zeitgenössischen englischen Komponisten John Rutter ergänzten das kurzweilige Konzertprogramm, das nach einer Stunde Hörgenuss leider schon endete.
Mit stehenden Ovationen honorierte das Publikum die tolle Aufführung der Musiker, die nicht ohne wirkungsvolle Zugabe (Adeste fideles) die Kirche verließen.
Bleibt die Frage, was sich der Madrigalchor für das nächste Jahr in dem traditionellen Konzert zum ersten Advent einfallen lässt. Wir dürfen gespannt sein.