Aufführung des MESSIAS von Händel

Foto: Thomas Nitsche

Die Vorfreude war schon in den letzten Proben greifbar und deutlich zu spüren. Der Fleiß sollte sich lohnen. Endlich wird wieder am 23.10. um 18.00 Uhr ein gr0ßes Oratorium in voll besetzter Kirche erklingen. Und noch größer war die Freude, als der Kartenvorverkauf all unsere Erwartungen übertroffen hat. Am Tag vor der Aufführung hatten wir 304 Karten verkauft! Also wurden noch schnell weitere Stühle aus der Propsteikirche in die St. Norbertkirche transportiert.

Nach der Generalprobe mit Orchester am Samstag, den 22.10. zog unser Chorleiter Jörg Segtrop lächelnd das Fazit: ,,Das wird schön! Am liebsten würde ich selber mitsingen!”
Aber was sollen wir sagen: Eine Mannschaft ist immer nur so gut wie sein Trainer – unser Dank gilt unserem Chorleiter für die brilliante Probenarbeit mit ,,seinem Chor”! Das wir diese Leistung nach so langer coronabedingter Singpause wieder abrufen konnten, ist sicherlich sein Verdienst.

Nachdem am Tag der Aufführung, Sonntag 23.10. alle Vorbereitungen getroffen, Kirche bestuhlt, einige Stücke nochmal angesungen, Aufstellung geprobt, Instumente gestimmt waren, zogen wir uns in das Norberthaus zurück. Vor der Kirche bildete sich am Eingang schon eine Stunde vor Konzertbeginn eine Menschentraube. Es zog also weitere Zuhörer an die Abendkasse.
Und 17.50 Uhr zogen wir in die Kirche ein, nahmen Aufstellung und ließen unsere Blicke über den komplett besetzten Kirchenraum schweifen. Pastor Kutrieb begrüßte die Zuhörer und alle Mitwirkenden sowie unseren Leiter der Aufführung, Jörg Segtrop.

Um 18.00 Uhr erklang nun der erste Ton der Eröffnungssonate des Werkes vom Barockorchester Musica antiqua Markiensis. Immer wieder ein akustisches Erlebnis, dem Klang der antiken Instrumente zu lauschen. Die Geschichte von Ankunft, der Geburt, des Leidens, des Todes und der Auferstehung Jesu Christi erzählten die vier großartigen Solisten: Sopran Anna Kristina Naechster, Altus Klaus Haffke, Tenor Jörg Herrfurth, Bass Gerrit Miehlke.

 

Im ersten Teil setze der Chor mit Dynamik und deutlicher Artikulation Schwerpunkte in den Titel ,,Denn die Herrlichkeit Gottes”, ,,Und er wird reinigen”, O du, die Wonne”, ,,Denn es ist uns ein Kind geboren”,  ,,Ehre sei Gott” und ,,Sein Joch ist sanft”. Das Zusammenspiel zwischen Orchester und Chor war perfekt aufeinander eingestimmt. Das exakte Dirigat unseres Chorleiters führte Sänger/innen und Instrumentalisten sicher durch die Stücke. In diesem Part brillierte der Altus mit den Titeln ,,Doch wer wird ertragen den Tag seiner Ankunft” und ,, Dann wird das Auge des Blinden sich auftun”.

Foto: Thomas Nitsche

Es folgte nach einer Stimmpause des Orchesters der zweite Teil, in dem der Chor wiederum mit Ausdruck und Dynamik überzeugte und so die Texte der einzelnen Stücke musikalisch unterstrich. Hier erklungen die Titel ,,Seht an das Gotteslamm”, ,,Er trauete Gott”, ,,Hoch tut euch auf”, ,,Der Herr gab das Wort”, ,,Ihr Schall gehet aus”, ,,Auf, zerreißet ihr Bande” und endete mit dem klanggewaltigen ,,Halleluja”. Nach diesem Klangerlebnis ließen sich die Zuhörer zu einem spontanen kräftigen Zwischenapplaus hinreißen.
In diesem Teil glänzte der Tenor mit den Titeln ,, Schau hin und siehe” und ,, Doch du ließest ihn im Grabe nicht”.

Der dritte Teil begann nach einer weiteren Stimmpause mit der Sopranarie ,,Ich weiß, dass mein Erlöser lebt”, die Anna Kristina Naechster mit ihrer wunderbaren Stimme so einfühlsam und ergreifend vortrug, dass es viele Zuhörer zu Tränen rührte.
Direkt nach dem Chorbeitrag ,,Wie durch einen der Tod”, den der Chor an diesem Abend ihrer tags zuvor verstorbenen langjährigen Chorschwester Christine Mackenbruck widmete,  begeisterte Gerrit Miehkle zusammen mit dem Trompeter Daniel Salinga bei dem Titel ,,Die Trompete erschallt”. Eine beeindruckende stimmliche und intrumentalische Darbietung dieses Stückes, die einem den Atem stocken ließ.

Nach den beiden letzten Titeln ,,Würdig ist das Lamm”, woran sich direkt der Schluss mit dem klanggewaltigen und fließenden ,,Amen” anschloss, endete nach zweieinhalb Stunden die großartige Aufführung des Messias mit starkem langanhaltenden Applaus und stehenden Ovationen.

Mit der Zugabe des ,,Halleluja” verabschiedeten wir unser Publikum und sagen DANKE für das Kommen und Miterleben dieses wunderbaren musikalischen Werkes von Händel. Es hat uns mit Freude und Dankbarkeit erfüllt und hiermit laden wir zugleich zu unserem Weihnachtsoratiorum von BACH am 23.12.22 um 19.30 Uhr in die Propsteikirche ein. Unser Dank gilt auch den 13 Projektsänger/innen, die sich den Proben für diese Aufführung anschlossen, sogar das Probenwochenende in Hardehausen miterlebten und zu unserer großen Freude doch schließlich sieben von ihnen Mitglied in unserem Chor werden und bei uns bleiben. Wie schön und herzlich willkommen!

Text: Anja Stute
Fotos: Thomas Nitsche, Chormitglieder